Schützenverein Frauenhain 1888 e.V.

Historisches

Der Schützenverein Frauenhain 1888 e. V. wurde am 20. Oktober 2000 gegründet. An der Gründungsveranstaltung nahmen 11 Interessierte teil. Gründungsgrund war die Fortführung der Traditionen des "Militärvereins für Frauenhain und Umgebung". Nachweislich des Mitgliedsbuches von Otto Steinke, welcher am 14.11.1877 geboren wurde und in Frauenhain, damals Nr. 111, heute Am Bahnhof, wohnhaft war, wurde der Militärverein Frauenhain und Umgebung am 5. Februar 1888 mit Sitz in Frauenhain gegründet.

Im gleichen Mitgliedsbuch befindet sich eine Satzung, jedenfalls die Satzung, die 1936 gültig war, und am 25. April 1936 bekannt gegeben wurde. Damals war Otto Steinke selbst Vorsitzender bzw. Kameradschaftsführer.

Leider können die Gründungsmitglieder von 1888 nicht mehr in Erfahrung gebracht werden und auch nicht der damalige Vorsitzende oder Stellvertreter. Es existiert jedoch ein Bild, welches die im Feld Gestandenen und Gefallenen des Ersten Weltkrieges beinhaltet.

Auf diesem Bild sind folgende Unterschriften zu lesen:

  • Otto Bock (Erster Vorsitzender)
  • Otto Steinke (Zweiter Vorsitzender)
  • Karl Bönisch (Schriftführer)
  • Ernst Dietze (Kassierer)

Darüber hinaus befindet sich in der linken oberen Ecke eine nachträglich aufgebrachte Fahne. Es wird angenommen, dass dies die Vereinsfahne des Militärvereins war. Leider ist das Original bisher nicht auffindbar. Im Jahre 1945 wurden viele Unterlagen vernichtet aus Angst vor Represalien. So wird auch angenommen, dass die Vereinsfahne des Militärverein Frauenhain und Umgebung deshalb nicht mehr auffindbar ist.

Unter anderem existiert noch eine Gründungsmedaille aus dem Jahr 1888 und eine Schärpe mit dem Namenszug Militärverein Frauenhain und Umgebung und dem damaligen Vereinswappen. Ausweislich einer ehemaligen Festzeitung vom 21.August 1892 fand an diesem Tag die Fahnenweihe der Vereinsfahne des Militärvereins Frauenhain und Umgebung statt.

Die Festordnung sah damals folgendes vor:

  1. Wecken (früh 05.00 Uhr)
  2. Empfang der Vereine (ab 09.00 Uhr)
  3. Festgottesdienst (ab 10.00 Uhr)
  4. Konzert im Saal des Gasthofs (ab 11.00 Uhr)
  5. Signal "Achtung" Stellen der Vereine (13.30 Uhr)
  6. Abholung der Festjungfrauen und Ehrengäste
  7. Abmarsch des Festzuges zum Weiheplatz (14.00 Uhr)
  8. Ansprache durch den Vorstand
  9. Weiheakt

Der Weiheakt selbst beinhaltete folgende Verfahrensweise:

  • Festgruß durch den Männergesangverein
  • Begrüßung durch den Vereinsvorstand Kamerad Mittag
  • Enthüllung der Fahne durch die Festjungfrauen
  • Prolog und Übergabe der Fahne durch Fräulein Wagner
  • Weiherede durch Herrn Pastor Flade
  • Verpflichtung des Fahnenträgers durch einen der Herren Vertreter vom Militärvereinsbund
  • Übergabe des Bandeliers
  • Übergabe der Fahnengeschenke
  • Schlussrede des Herrn Diakon Schulze
  • Schlussgesang durch den Männergesangverein

Der weitere Verfahrensweg war wie folgt dargestellt:

  • Festzug mit enthüllter Fahne durch den Ort
  • Abgabe der Fahne und Auflösung des Festzuges
  • Konzert auf dem Festplatz
  • Als dann freie Ballmusik am Gasthofe zu Frauenhain, Raden und dem Festplatze

Weiterhin steht geschrieben:

Festkarte und Vereinszeichen berechtigen zum freien Eintritt. Alle Anfragen sind an das Festkomitee zu richten, die Mitglieder desselben tragen weis und grüne Rosette mit Schleife. Um Anlegung der Orden und Ehrenzeichen wird gebeten. Frauen und Kinder sind vom Zuge ausgeschlossen. Am Montag dem 22. August war dann noch von 09.00 bis 12.00 Uhr Commers im Retschen Gasthof und von Nachmittag 16.00 Uhr an Ball.

Der Schützenverein Frauenhain hat sich mit den bisherigen Traditionen des Militärvereins beschäftigt und dankt vor allem Herrn Karl-Ernst Kluge, welcher das Bild und die Schärpe aus seinem Eigentum an den Verein übergeben hat, sowie Frau Elisabeth Bünger und Herr Matthias Albrecht, die mit ihren Materialien wesentlich zur Aufarbeitung der Historie des Militärvereins Frauenhain und Umgebung beigetragen haben.

Die Gründung des Schützenverein Frauenhain 1888 e.V.

Bereits im Jahr 1998 wurde ein erster Versuch unternommen, einen Schützenverein in Frauenhain, einem Ortsteil der Gemeinde Röderaue im Landkreis Riesa-Großenhain zu gründen.Damals trafen sich acht Interessenten. In der Diskussion kam es jedoch nicht zur Gründung, weil verschiedene Fragen nicht beantwortet werden konnten, so u. a.:

  • Auf welcher Basis gründet sich der Verein?
  • Was soll der Verein für Aufgaben haben?
  • Was und wo soll in welchen Disziplinen geschossen werden?
  • Wie soll das alles finanziert werden?

Erst im Jahr 2000, genau im Mai, kam der Zufall zur Hilfe. Bei einer privaten Feier tauchte plötzlich eine Gründungsmedaille des "Militärverein Frauenhain und Umgebung" aus dem Jahr 1888 auf. Damit war zunächst einmal ein neuer Grundstein für einen weiteren Versuch zur Gründung eines Schützenvereins gelegt Nachdem dann eine Reihe von Interessenten bei einem eigens dazu eingeladenen Trapp Schießen ihren Willen bekundeten, kam es schließlich unter Vorlage der ersten Satzung zur Gründungsveranstaltung.

So wurde am 20. Oktober des Jahres 2000 unter heftigen Diskussionen zur Satzung und zum Zweck des Vereins der "Schützenverein Frauenhain 1888" gegründet. Der Zweck des Vereins besteht darin, die Traditionen des "Militärverein Frauenhain und Umgebung" zu erkunden und weiterzuführen.

Bei der Gründung des "Schützenverein Frauenhain 1888 e.V." waren beteiligt:

  • Herr Hans-Jürgen Haupt
  • Herr Wolfgang Wallberg
  • Herr Walter Jansen
  • Herr Michael Voß
  • Herr Frank Hausmann
  • Herr Lothar Herklotz
  • Herr Maik Herklotz
  • Herr Matthias Kluge
  • Herr Dietmar Scheffler
  • Herr Horst Ikert
  • Herr Torsten Schiffner
  • und eine Vertreterin der Sparkasse des Landkreises, Frau Kathrin Triest

In der ersten Sitzung wurden folgende Schützenfreunde in Funktionen gewählt:

  • Schützenfreund Torsten Schiffner (Erster Vorsitzender)
  • Schützenfreund Walter Jansen (Zweiter Vorsitzender)
  • Schützenfreundin Kathrin Triest (Schatzmeister)
  • Schützenfreund Lothar Herklotz (Schriftführer)
  • Schützenfreund Hans-Jürgen Haupt (Vorstandsmitglied)

Aus den damals 11 Gründungsmitgliedern sind zwischenzeitlich 40 Mitglieder geworden. Davon haben alle einen Sachkundenachweis und 17 Schützenfreunde den Schießleiternachweis abgelegt. Bei den Recherchen über die Traditionen konnten bereits durch die Unterstützung der Bevölkerung einige Dokumente als Zeitzeugen festgestellt werden. Zwischenzeitlich wurde mit dem Jahr 2001 begonnen, einen Schießplatz für Luftgewehr, Klein- und Großkaliber zu errichten. Hier werden voraussichtlich ab Juni 2003 vier Bahnen jeweils 50 und 100 Meter und 5 Bahnen 25 m zu nutzen sein. Der Schießstand ist eine vollgedeckte Anlage und damit ganzjährig betreibbar.

Im Jahre 2011 wurde ein neuer Vorstand gewählt:

  • Schützenfreund Horst Ikert (Erster Vorsitzender)
  • Schützenfreund Walter Jansen (Zweiter Vorsitzender)
  • Schützenfreund Lothar Herklotz (Schatzmeister)
  • Schützenfreund Hans-Jürgen Haupt (SPL Verantwortlicher)
  • Schützenfreund Thomas Jakubowski (Schriftführer)
  • Schützenfreund Michael Basista (Jugendwart)

In der Jahreshauptversammlung am 02.02.2018 wurde ein neuer Vereinsvorstand gewählt:

  • Schützenfreund Lothar Herklotz (Erster Vorsitzender und Schützenmeister)
  • Schützenfreund Hans-Jürgen Mundil (Zweiter Vorsitzender und stellv. Schützenmeister)
  • Schützenfreund Achim Schönbach (Schatzmeister)
  • Schützenfreund Thomas Jakubowski (Schriftführer)
  • Schützenfreundin Tanja Theuring (Jugendwart und Jugendtrainerin)

Vom Vorstand bestimmt als:

  • Schützenfreund Manfred Kok (Schießplatzverantwortlicher und Waffenmeister / Jugendtrainer)
  • Schützenfreund Marcel Novak (Fahnenträger)
  • Schützenfreundin Melanie Kok (Verpflegung  und Jugendbetreuerin)

Unser Schießstand wurde im September 2002 eingeweiht. Er ist vollständig gedeckt. Er verfügt über 5 Kurzwaffenbahnen von 25 Metern und 4 Langwaffenbahnen 50 und 100 Meter sowie im 50 Meter Bereich über einen laufenden Keiler.